Am 8. März ist Weltfrauentag. Wussten Sie, dass dieser Tag als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung entstanden ist?
Jahrzehnte später haben wir dies noch immer nicht geschafft: Es herrscht noch immer ungleiche Bezahlung und Männer verdienen nach wie vor mehr als Frauen. Zeit, wieder einmal darauf aufmerksam zu machen. Denn seit 1980 ist auch gesetzlich festgeschrieben, dass gleiche Arbeit gleich entlohnt werden soll. Und faktisch ist das anders – noch immer. Der Gender Pay Gap existiert. Auf der ganzen Welt. Um darauf aufmerksam zu machen, gibt es im Herbst sogar den „Equal Pay Day“. 2021 wird er am 10. November stattfinden. Er bezeichnet den Zeitpunkt im Jahr, an dem Frauen in der EU nach aktuellem Status keine Entlohnung mehr bekämen. Bis zum Jahresende arbeiten Frauen in der EU also im Schnitt 50 Tage ohne Bezahlung.
Die schlechtere Bezahlung von Frauen basiert auf mehreren Faktoren:
- Teilzeit
Über 40% der Frauen arbeiten in Teilzeitjobs, um sich besser um ihre Kinder kümmern zu können. Aber auch wenn man den Teilzeitfaktor außer Acht lässt, bleibt noch immer eine beachtliche Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen.
- Branche
Frauen arbeiten oft in schlechter bezahlten Branchen wie der Pflege oder Pädagogik. Diese „typischen Frauenberufe“ sind schlechter bezahlt als „typische Männerberufe“.
- Selbstvertrauen
Frauen suchen tendenziell die Fehler bei sich selbst, Männer bei anderen, weil sie sich oft überschätzen. Männer verkaufen sich in vielen Fällen auch besser. Das könnte auch ein Grund dafür sein, dass Frauen lieber angestellt sind als selbständig – und so auf eventuell höhere Einkommen verzichten.
- Scheu vor Gehaltsverhandlungen
Frauen sind im Vergleich zu Männern oft die schlechteren Verhandlungspartnerinnen und trauen sich seltener, nach Gehaltserhöhungen zu fragen.
- Frauen machen mehr unbezahlte Arbeit
Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und Vereins- und Wohltätigkeitsarbeit verringern häufig die Lohnarbeit bei Frauen, weil diese Tätigkeiten mit einem Vollzeitjob und Überstunden in Führungspositionen kaum zu vereinbaren ist.
Manche sind der Meinung, dass der Gender Pay Gap ein strukturelles Problem ist und Frauenquoten nur bedingt dagegen helfen.
Aber was können Sie selbst dagegen tun?
- Finden Sie heraus, was Ihr Job wert ist!
Hier können Gehaltsrechner und Gehaltsportale hilfreich sein.
- Kümmern Sie sich selbst um Ihre Finanzen!
Aus meinem Alltag als Beraterin weiß ich nur zu gut: Frauen geben die Verantwortung gerne ab und kümmern sich nicht um ihre Finanzen. Es ist an der Zeit, folgendes alte Rollenbild aufzulösen: Planung der Veranlagung des Geldes obliegt den Männern und Frauen verwalten die täglichen Ausgaben.
Ich rufe zu mehr finanziellem Selbstbewusstsein auf, damit immer mehr Frauen in eine selbstbestimmte finanzielle Zukunft blicken können. Denn einmal mehr heißt es: Ladies first!