Ob Sparen oder Investieren: In beiden Fällen legen Sie Geld zur Seite, um es zu einem späteren Zeitpunkt entweder zu konsumieren oder die Ausschüttungen/ Dividenden zu genießen. Dennoch sind Sparen und Investieren ganz und gar nicht dasselbe. Beide Formen des Umgangs mit Geld unterscheiden sich hinsichtlich dreier Punkte: 1. dem Ort, an dem das Geld liegt, 2. dem Risiko, das eingegangen wird und 3. der Art und Weise, wie das Geld sich vermehrt.
So funktioniert Sparen
Traurig, aber wahr: Die beliebtesten Sparprodukte der Österreicher sind das Sparbuch und der Bausparvertrag. Das ist finanziell nicht intelligent. Warum? Wenn Sie Geld auf ein Sparbuch einzahlen, erhalten Sie einen kleinen Betrag an Zinsen. Technisch gesehen bezahlt die Bank dafür, dass sie sich Geld von Ihnen borgt und es somit anderen für höhere Zinsen leihen kann. Aber die Zinssätze sind äußerst gering: Wenn Sie aktuell 0,1 Prozent Zinsen bekommen, können Sie sich bei € 10.000 über € 10 freuen. Dafür können Sie sich gerade mal eine Pizza kaufen.
Gleichzeitig sinkt inflationsbedingt der Wert des Sparbetrags. Da die Inflation höher ist als die Zinsen, verlieren Sie hier de facto Geld.
Für den Notgroschen machen Sparbücher aufgrund der täglichen Verfügbarkeit über das Geld Sinn – aber darüber hinaus sind sie pure Geldvernichtung.
So funktioniert Investieren
Geld zu investieren bedeutet, etwas zu kaufen, das den Geldwert vergrößert. Das können Fonds, Aktien, Immobilien oder Gold sein. Viele ÖsterreicherInnen haben Scheu, in solche Anlagen zu investieren, weil sie nicht wissen, wie sich diese entwickeln. Sie möchten kein Risiko eingehen. Deshalb legen sie lieber ihr Geld auf ein Sparkonto oder Sparbuch und wissen, was sie dafür bekommen – auch wenn es sehr wenig ist. Doch das ist eine falsche Sicherheit. Denn: In den letzten 200 Jahren haben Aktien 6,9% erwirtschaftet, mehr als jede andere Assetklasse. Das bedeutet für Ihre € 10.000 einen Gewinn von € 690!
Sparen oder Investieren?
Sie sollten definitiv beides tun. Zuerst sollten Sie auf einem flexiblen Sparkonto einen Notgroschen in der Höhe von mindestens 3 Nettomonatsgehältern aufbauen. Sollten die Märkte einbrechen, haben Sie Geld zur Verfügung.
Sie können im Anschluss oder parallel zu investieren beginnen. Der Zinseszinseffekt arbeitet zeitgleich für Sie. Die meisten Frauen haben ein besseres Händchen für Geldanlagen als Männer – das belegen auch Studien. Je früher Sie zu investieren beginnen, desto weniger Geld müssen Sie für dasselbe Sparziel in die Hand nehmen.
Wenn Sie Erspartes haben, ist meine Empfehlung auf jeden Fall: Investieren!