Grüne Investments, nachhaltige Veranlagungen, ESG-Investments: Was ist das eigentlich? Und sind sie wirklich so wenig ertragreich, wie ihnen nachgesagt wird?
ESG-Investments für eine bessere Welt
Im Finanzbereich wird von ESG-Investments gesprochen. „E“ steht für Enviroment oder Umwelt, „S“ für Soziales und „G“ für Governance oder Unternehmensführung. So kann Schlechtes ausgeschlossen, Gutes gefördert oder mit Unternehmen in einen Dialog getreten werden, um positive Aspekte zu fördern. Ausschlusskriterien sind zum Beispiel Korruption oder Verletzung der Menschenrechte, Gentechnik im Agrarbereich oder Nuklearenergie. Im Bereich „Gutes fördern“ werden jene Unternehmen ausgewählt, die sich unter nachhaltigen Gesichtspunkten besonders hervorheben, sei es durch ihre Produkte, ihre Unternehmensführung oder durch ihren sozialen Beitrag.
Von der UNO wurden 17 nachhaltige Entwicklungsziele beschlossen. Alle Mitgliedsstaaten verpflichten sich zu deren Umsetzung bis 2030. Dazu gehören Gesundheit und Wohlergehen, bezahlbare und saubere Energie und Maßnahmen zu Klimaschutz sowie die Abschaffung des Hungers. Allein um die aktuellen Klima- und Energieziele für 2030 zu erreichen sind 260 Milliarden Euro zusätzlich notwendig. Es liegt auf der Hand, dass hier neben öffentlichen Geldern auch private Anleger mobilisiert werden müssen. Die gute Nachricht: Ihr angelegtes Geld arbeitet dann für einen guten Zweck und die Zukunft unserer Kinder.
Sind grüne Investments krisenresistent?
Oft habe ich in meinen Beratungen gehört, dass grüne Veranlagungen ja nichts abwerfen. Mit diesem Mythos möchte ich hier aufräumen. Im Gegenteil: Nachhaltigkeitsinvestments gelten als krisenresistent. Das hängt einerseits mit der Grundauswahl zusammen, da bestimmte Regionen, Branchen, etc. ausgespart werden. Andererseits weisen große Unternehmen („Large-Caps“) eine bessere Nachhaltigkeitsgüte auf und werden demnach verstärkt im investierbaren Universum gewichtet.
Auch Studien widerlegen diesen Mythos. Die Metastudie der Universität Hamburg (Friede, Busch, Bassen 2015) besagt, dass nur in 10% der Fälle nachhaltige Veranlagungen zu einem schlechteren Ergebnis geführt haben. In 90% war das Ergebnis gleich oder besser, wobei der Anteil der ertragreicheren Portfolios mit über 72% sehr hoch gewesen ist.
Eine andere Studie der Security KAG, mit 18% Marktführer in Österreich im Bereich nachhaltiger Fonds, besagt, dass eine reine Konzentration auf einzelne Themen wie Ökologie und soziale Themen zu einem teilweise deutlichen Minderertrag von 2008 bis 2018 geführt hat. Allerdings zeigt ein integrierter Nachhaltigkeitsansatz über alle Aspekte und mit Ausschlüssen gewisser Branchen ein Drehen des Gesamtergebnisses – und zwar leicht ins Positive.
Fazit
Mit grünen Investments tun Sie nicht nur Gutes, sondern erreichen damit den gleichen oder sogar besseren Ertrag als mit konventionellen Anlagen. Wichtig ist dabei die Zusammensetzung des Portfolios in puncto Anlageklassen und Nachhaltigkeitskriterien. Da das viel Know-How und einen hohen Zeitaufwand bedingt, suchen Sie am besten eine/n Experten/in auf!